Leipzig denkt

Corona-Krise, Klima-Krise, Krise der Demokratie, Krieg in Europa – wir leben in Zeiten gravierender gesellschaftlicher Umbrüche. Das alles wird begleitet von einer Krise unserer gesellschaftlichen Kommunikationsverhältnisse. Was es in diesem Moment braucht, sind Horizonterweiterungen, ist ein Anreichern des Denkens und die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel.

Genau dafür bedarf es geschützter, vom unmittelbaren Handlungszwang und Beschleunigungsdruck befreiter Räume, in denen – gegen die Tendenz zur Abschottung – gemeinsam gedacht und auch ‚visioniert‘ werden kann. – Räume, in denen wir gemeinsam unseren Möglichkeitssinn trainieren und soziale Phantasie freisetzen können.

Das Festival Leipzig denkt versucht genau diese Räume zu eröffnen, indem es – disziplinenübergreifend zwischen den verschiedenen Künsten, der Philosophie und den Geistes- und Sozialwissenschaften – nicht nur Denk- und Gesprächsimpulse setzt, sondern vor allem konkret kreative Gesprächssettings für die denkende Verständigung in der Öffentlichkeit entwirft. Dazu werden Elemente des Theaters und der Künste in die Universität geholt und umgekehrt sozial- und geisteswissenschaftliche Expertise und philosophisches Denken ins Theater oder auf öffentliche Plätze.

Wegen des interdisziplinären Charakters des Festivals kommen auch die eingeladenen Festivalakteur*innen aus den unterschiedlichsten Disziplinen: aus den Künsten und ihren verschiedenen Sparten – Literatur, Theater, Performance, bildende Kunst, Musik – ebenso wie aus den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Philosophie bzw. aus der Philosophischen Praxis. Zum dritten versammelt das Festival Akteur*innen der Künstlerischen Forschung und Performativen Philosophie, die schon seit Jahren genau an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaften und Philosophie forschen und experimentieren und dabei auch innovative künstlerische Denkgesprächsformate entwickeln.

Träger des Festivals ist der Verein Transformatorenwerk Leipzig e.V. in Kooperation mit dem Verein Expedition Philosophie e.V., der über 10 Jahre hinweg u.a. das Vorgängerfestival [soundcheck philosophie] in Halle und Leipzig organisiert hat und der IGPP – Internationale Gesellschaft für Philosophische Praxis.

Veranstaltungsorte und Kooperationspartner des Festivals sind neben der Universität u.a. LOFFT - DAS THEATER, die Schaubühne Lindenfels, das Literaturhaus Leipzig, das Zeitgeschichtliche Forum, das Budde-Haus und die Moritzbastei.

Die Festival-Ausgabe 2022 wurde gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, vom Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Das Projekt "Was wäre wenn ...? - Leipzig philosophiert mit Kindern und Jugendlichen" wurde gefördert von der Dachstiftung für individuelles Schenken des GLS Treuhand e. V., der Deutschen Gesellschaft für Philosophie e. V. und ebenfalls von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Fotos: Johanna Baschke, Tom Fichtner, Karsten Wendt